TT: Jungen verspielen den Bezirksklassen Titel leichtfertig

Sowas ist Felix Lingenau, dem langjährigen Betreuer unserer TT-Jugend, auch noch nicht vorgekommen. Ausgerechnet im entscheidenden Spiel um den Titel in der Jungen-Bezirksklasse gegen GW Mühlen vergisst Fabian Ströhmer seinen Schläger! Und damit waren die Titelhoffnungen bereits vor dem Anpfiff der Partie weitestgehend begraben.

Auch Stunden und Tage nach der Partie konnte Felix immer noch kein Verständnis für den Fauxpas Fabians aufbringen: "Das ist ein absolutes NoGo und respektlos gegenüber dem ganzen Team", so sein Urteil. "Immerhin wird Fabian das sicherlich nie wieder passieren" sieht Lingenau zumindest noch einen kleinen Trost.

Sportlich kam es wie es kommen musste. Fabian verlor sein Doppel an der Seite von Pascal Bausen, welches fest eingeplant war. Anschließend verlor er auch alle seine drei Einzel, eines davon nachdem er mehrere Matchbälle vergeben hatte. "Im Doppel musste Fabian mit einem indiskutablen Ersatzschläger antreten, da ja alle anderen Jungs ihre eigenen Schläger ebenfalls benötigten", so Felix. "Entsprechend hilflos war Fabian im Doppel, da konnte Pascal auch nichts mehr raus reißen. Im Einzel hatte Fabian dann immerhin bessere Ersatzschläger zur Verfügung und spielte deutlich verbessert. Dennoch, mit dem eigenen Schläger ist man natürlich immer ein Stückchen vertrauter und sicherer. Wenigstens das Spiel gegen Johanna Bünnemeyer, in welchem er schon Matchbälle hatte, hätte er mit seinem eigenen Schläger wahrscheinlich gewonnen!"

Damit lässt Felix keinen Zweifel daran, was aus seiner Sicht die Entscheidung zu Gunsten des Gastgebers brachte. Denn der restliche Spielverlauf war ausgeglichen und umkämpft. Nach den beiden verlorenen Doppeln zeigte sich Huder Überlegenheit im oberen Paarkreuz. Pascal und Joke gewannen alle ihre Spiele, im unteren Paarkreuz hingegen war Mühlen die tonangebende Mannschaft und gewann ihrerseits alle Spiele. Wobei neben Fabian auch Keno einmal Matchbälle ungenutzt lies. Ein besseres Resultat wäre im unteren Paar also durchaus möglich gewesen. Andererseits war der Erfolg von Joke gegen Mühlens Einser Bernd Bünnemeyer durchaus auch eine Überraschung und nur hauchdünn mit zwei Punkten Vorsprung eingefahren worden.

Somit blieben unsere Jungs immer dran. Vor der letzten Einzelrunde mit den Quervergleichen der Paarkreuze stand es 4:6 aus unserer Sicht. Erwartungsgemäß konnte dann Pascal seine Favoritenrolle gegen Mühlens Dreier erfüllen und Fabian verlor wie schon erwähnt erwartungsgemß gegen Mühlens Einser. Also 5:7 und letzte Chance für Hude noch einen Punkt zu retten.

Die Spannung war auf dem Siedepunkt, als Keno dann mit starker Leistung Mühlens Zweier überraschend mit 3:1 bezwingen konnte. Ein dickes Break. Im letzten Spiel des Tages war es dann Joke, der gegen die starke und motivierte Johanna Bünnemeyer das Unentschieden eintüten sollte. Doch das schnittlose Konterspiel der jungen Angreiferin setze ihm zu. Schnell lag er 0:2 Sätze hinten. Gegen die Müdigkeit ankämpfend und mit einer guten Taktik ausgestattet (Schnitt ins Spiel bringen) konnte Joke dann ausgleichen. Es folgte ein Rückstand im Fünften, ein Timeout eine erfolgreiche Aufholjagd, erneut mehrere Matchbälle und dann leider doch: Kein Happy End!

Die Glückwünsche gehen nach Mühlen, die sich den Sieg mit einer engagierten Leistung verdient haben. Auch toll die Gastfreundschaft und der Zuschauerzuspruch vor Ort. Das war alles einem Meister würdig!

In Hude gilt es hingegen die Basics in Angriff zu nehmen. Und das beginnt ganz offensichtlich schon beim Packen der eigenen Sporttasche....