Platz 9 beim DTTB Top 12 ist auch irgendwie enttäuschend

Wie kann man auf diese Einschätzung kommen wenn man über den bislang größten Erfolg der noch jungen Karriere von Daniel Kleinert schreibt? Mit Konjunktiven könnte man jetzt um sich werfen, bringt aber nichts, denn die Spiele sind nun einmal so gelaufen. Im Baden-Württembergischen Neuenstein fand das vorletzte Highlight dieser Jugendsaison für Daniel statt. Beim Top12-Turnier war Alles am Start was Rang und Namen hat. Begleitet von Mutter Denise, die sich das Recht zum Mitfahren berechtigterweise herausgenommen hat, startete Daniel erstmal mit 4 Runden gegen Spieler aus dem TTVN.

Ohne Betreuung ist es für den jungen Mann immer noch sehr schwierig, konnte er jedoch gegen Jannik Xu im ersten Spiel erstmal gleich den ersten Satz gewinnen. Bis 10:10 im 2. Satz lief das Spiel vorzüglich. Leider verpasste Daniel die 2:0 Satzführung und er unterlag trotz formidabler Leistung knapp mit 1:3. Es folgte das Duell mit Tobias Hippler. Bis 1:1 und 9:7 lief das Spiel perfekt, Daniel zwang „Hippi“ immer wieder sein System auf. Leider ging der Satz noch weg und die bekannte Nervenzerrung machte sich breit. Spiel weg und mentale Schwächen traten zum Vorschein. Gegen Jonah Schlie ging folglich auch wenig bis gar nichts was in einem 0:3 mündete.

In seiner Not rief er in der Mittagspause seinen Coach auf der Couch an, um sich moralischen Beistand zu holen. Vorwärts kämpfen, Brust raus und rein in die Matches. Nicht soviel nachdenken und was nicht noch für Floskeln wurden aus dem Sprüchearsenal geholt um den jungen Probannten etwas aufzurichten.

Gegen Nils Homeyer gelang dann auch wieder vieles, aber leider nicht alles. Bis 1:1 9:7 hielt Daniel das Spiel offen, konnte seine leichte Führung aber nicht in den wichtigen Satzgewinn umwandeln und erneut ging das Spiel weg. Dann war ein Sieg gegen Tom Mayer fest eingeplant, der allerdings kaum wiederzuerkennen war. Gegenüber seiner trostlosen Vorstellung beim Top24 gegen Daniel bewies er diesmal, daß er nicht umsonst „Abwehrkiller“ genannt wird. Zwei Sätze lang hatte Daniel keine Chance, bis er doch noch ins Spiel fand und sich die nächsten Sätze holte. Im 5. Satz ging dann wenig und die 5. Niederlage war kassiert. Das übliche Fünfsatzspiel gegen Cedric Meißner folgte und ging ebenfalls in die Hose. Letztes Spiel gegen den späteren Sieger Gerrit Engemann. Endlich mal einer der draufhaut. Tolles Spiel von Daniel in der letzten Runde am Samstag, leider 2:3 verloren. Leistung aber super.

Abends dann nochmal telefonischer Kontakt zur Homebase. Kleiner Trick des Teamcoaches: Noppe nochmal kleben lassen, was dankenswerterweise Lars Hebel übernahm, um so den Druck des Versagens auf den Schläger zu schieben und die Marschroute für Sonntag festgelegt.

Augen zu und durch, Teilerfolge erzielen und so Plätze gutmachen. Wenigsten Letzter konnte Daniel nicht mehr werden. Jonah Schlie gab vor der 6. Runde mit 3:3 Spielen auf.

Gegen WTTV-Abwehrer Balasz Hutter sollte die Wende eingeleitet werden. Das gelang höchst eindrucksvoll mit einem 3:1 Sieg. Na also. Michael Schwarz mußte dann dran glauben, Revanche für die Niederlage beim Top24 somit geglückt und Platz 7 war wieder in Reichweite. Leider machte Alexander Gerhold diesem Vorhaben einen deutlichen Strich durch die Rechnung. Gerhold strahlte 3 Sätze ab wie vom anderen Stern. 11:4, 11:3, 11:7 lautete das nackte Endergebnis. Es gibt solche Tage.

Letzte Runde gegen Hessen. Bisherige Bilanz gegen hessische Spieler? Daniel 7 Hessen 0 Das sollte sich gegen Fan Bo Meng auch nicht ändern. Sicherer 3:1 Erfolg und am Ende ein befriedigender 9. Platz.

Es bleibt noch positiv festzuhalten, daß Daniel zu jeder Zeit Moral bewies und immer wollte und eine gute Verarbeitung der Negativerlebnisse zeigte in dem er nach einen verkorksten ersten Tag am zweiten Tag eine 3:1 Bilanz spielte und sich noch vorkämpfte. Das macht stolz.