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TT: Trip nach Belfast beschert Daniel und Felix tollen Mix aus internationalem Austausch und sportlichem Erfolg

30. 11. 2015

Daniel krönt den Aufenthalt mit dem Turniersieg in der offenen Herrenklasse. Im Viertelfinale schlägt er dabei sensationell die schottische Niummer 1 Gavin Rumgay, der im September noch auf Rang 269 der Weltrangliste geführt wurde (derzeit wegen inaktivität nicht gelistet). Für Felix blieb lediglich der Gewinn der "Consolation Round" im Mixed-Doppel an der Seite von Rachel Scott, worüber er sich allerdings nicht minder freute ;-)

 

Zur Vorgeschichte: Im Zusammenhang mit der Organisation des Wechsels von unserem nordirischen Neuzugang Zak Wilson (siehe separaten Artikel zum Thema) wurden natürlich allerlei Dinge besprochen. Da gehört es für uns immer dazu auch diverse Ideen außerhalb des Punktspielbetriebs durchzusprechen. Der TV Hude ist ein besonderer Verein und noch nie ging es uns in einer internationalen Partnerschaft allein um die sportliche Verstärkung. So wurde auch über Möglichkeiten des gemeinsamen Trainings und Austausches gesprochen. Unter anderem luden Zak und unser alter Freund und ehemaliger Klub- bzw. Teamkollege Peter Graham uns zu einem Besuch in Belfast ein, der idealer Weise mit einem Besuch der Ulster Open, dem größsten und bedeutendsten Turnier in Nordirland, verbunden werden sollte. Die Aussicht darauf internationale Bekanntschaften privat zu vertiefen und diese mit einem attraktiven Tischtennis-Event zu verknüpfen war für Daniel und Felix groß genug, um spontan zuzusagen.

 

Am letzten Donnerstag brachen unsere Helden dann auf, um den Plan in die Tat umzusetzen. Bei stilechtem irischen Wetter wurden beide am frühen Abend von Jing Yi und Gilbert Graham (Eltern von Peter) in Empfang genommen. Peter traf ungefähr eine Stunde später aus Manchester ein. Dort arbeitet er derzeit. Auch er hatte sich extra für unsere Jungs Urlaub genommen. Die Reise hatte geschlaucht daher ging es nach dem Abendessen schon bald ins Bett.

 

Am Freitag stieß dann auch Zak dazu. Natürlich ging es am Morgen direkt in die Trainingshalle. Der ausgespielte "Davis Cup" ging mit 3:2 an Nordirland (nur die beiden Einzel gegen Zak konnten eingefahren werden). Nach einem erholsamen Nachmittag im Kreise der unfassbar gastfreundlichen Grahams ging es abends schon wieder zum TT. Das Turnier startete. Während Peter die Qualifikation (Gruppenphase) in Angriff nahm, absolvierten Zak, Daniel und Felix nur ein kurzes leichtes Training, alle Drei waren unter die Top 8 gesetzt (an Position 6, 7 und 8) und mussten daher nicht in die Qualifikation fürs 32er Hauptfeld. Selbstverständlich qualifizierte sich Peter ohne Probleme.

 

Am Samstag stand dann der große Turniertag an. Bereits um 8 Uhr, während Peter und Daniel noch fest schliefen, nahmen Zak und Felix die Mixed-Konkurrenz ins Visir. Felix spielte an der Seite von Rachel Scott, eine von Jing Yi vermittelte Nachwuchskraft, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht. Zak hatte mit Erin Thompson seinen Heimvorteil genutzt und eine etwas stärkere Partnerin ergattert. Allerdings auch keine Topspielerin. Während Zak sich mit Partnerin ins Halbfinale kämpfen konnte war für Felix und Rachel bereits in Runde 1 gegen die Topgesetzte Paarung Charlotte Carey / Gavin Maguire mit 1:3 eine Niederlage zu verzeichnen. Auch für Zak war diese Paarung, die auch das Finale locker gewann, übrigens Endstation. Doch zum Glück gab es noch die "Consolation Round". Hier marschierten Rachel und Felix ungefährdet durch und holten sich ihre verdiente Trophäe ab (siehe Bildergalerie).

 

Weiter gings im Doppel. Peter und Zak spielten stark. Im Halbfinale nahmen sie Gavin Maguire und John Murphy aus dem Turnier. Im Finale scheiterten sie dann aber leider 1:3 gegen die Topgesetzten Paul MacCreery und Ashley Robinson. Zuvor hatten Daniel und Felix bis zum Halbfinale für eine gute Show gesorgt. Diverse (erfolgreiche) Schläge mit Griff, Übersteiger über die Bandenbegrenzung und auch 2-3 Rollos sorgten für großes Amüsement beim einheimischen Publikum. Im Halbfinale ging es dann um die Wurst, doch die holten sich die Nordiren. Mehrere Führungen und Chancen auslassend verloren unsere Jungs trotz ordentlicher Leistung 1:3 gegen die späteren Sieger.

 

Bereits einige Spiele auf dem Buckel startete nun die Einzelkonkurrenz. Erste Runde: Hups - bisschen Spielen können die Jungs hier auch. Aber dann doch alle sicher weiter. Achtelfinale: Das war dann schon sehr ordentliches Niveau. Und ein erstes Opfer. Da Peter es nicht in die Setzung geschafft hatte, musste er leider schon früh gegen Mitfavorit Ashley Robinson ran. Keine Chance beim 0:3. Auch Felix musste gegen den irischen Chinesen Na Ning ordentlich kämpfen, der übrigens als Jugendlicher mal im Achtelfinale der Jugend WM stand - heute aber nur noch Hobbyspieler ist. Im fünften Satz hatte unser Einser aber endlich den Bogen raus und ließ seinem Gegenüber mit 11:4 keine Chance mehr. Auch Daniel und Zak kamen ordentlich ins Schwitzen, setzen sich aber letztlich sicher durch.

 

Viertelfinale: Endstation für Felix. Ashley Robinson (an Pos 4 gesetzt) eine Nummer zu groß. 1:3 Niederlage. Auch Zak beendete das Turnier nach tollem Kampf gegen Gavin Maguire (an Pos 3 gesetzt) mit 1:3. Er hatte durchaus Chancen auf einen weiteren Satzgewinn. Beide dann schnell rüber gehuscht an den Tisch von Daniel. Peter war bereits dort und als Coach für unseren Jungspund aktiv. Daniel hatte das schwerste Los erwischt. Gavin Rumgay (TTR 2280), schottische Nummer 1 und im September noch als Nummer 269 der Weltrangliste geführt (derzeit wegen Inaktivität nicht gelistet) war der große Turnierfavorit. Doch Daniel aktzeptierte ein frühes Turnieraus nicht. Entgegen kam ihm, dass Rumgay nicht wirklich einen tödlichen Ball auf Abwehr spielt. Allerdings agierte er extrem sicher, legte kaum ab und platzierte sehr variabel. Das Spiel dauerte gefühlte 90 Minuten. Jeder Ballwechsel ein Marathon. Topspin gegen Abwehr. Episches Match. Sensationelle Stimmung in der Halle, geschickt wurde in den Pausen Musik eingespielt, die Protagonisten boten mitunter extrem toll anzusehenden Sport und das ein oder andere Kabinett-Stückchen. Die Spannung zudem am Sidepunkt, denn natürlich ging es über fünf Sätze. Das Spiel wurde zudem per Livestream bei Periscope übertragen - Vater Thorsten saß zu Hause mit feuchten Händen vor dem PC-Bildschirm. Im vierten Satz vergab Daniel Matchbälle noch ungeduldig. Nach ausgeglichenem Start und leichter Führung im Fünften für Daniel erreichte Daniel eine leichte Frustphase. Peter zog bei 5:7 die Time-Out Notbremse. Rückschläge etwas schlauer über die Seiten - Basics. Das klappte. 10:7 Führung. Das Publikum wurde inzwischen nicht mehr nur vom sportlichen Niveau unterhalten, sondern auch vom zweiten "versteckten" Coach. Felix emotionale Anfeuerung schien ebenfalls für Amüsement zu sorgen. Daniel versuchte es offensiv. Gut aber nicht gut genug. 10:8. Fragender Blick des Defensivkünstlers - sollte er es mit einem Kickaufschlag versuchen? Der versteckte Coach gab zu verstehen dass dieses keineswegs eine gute Idee sei er solle sich lieber wie bewährt an die Basics halten. Gesagt getan. Nach einer erneuten Rallye mit 39 Kontakten verzog Rumgay den 39. Topspin des Ballwechsels (siehe auch verlinktes Video vom Matchball) - der Favorit war raus - Daniel lag am Boden. Vor Freude, Erleichterung aber auch entkräftet.

 

Achso. Daniel und Zak spielten ja auch noch im U21 Wettbewerb. Dort standen sich beide nun im Finale gegenüber. Zwar hatten beide sich bis dahin durchgängig sicher durchgesetzt, doch wer denkt es wäre ein Spaziergang gewesen der liegt falsch. Auch hier wurde durchaus ordentliches Niveau geboten, unsere beiden Helden hatten also durchaus auch hier schon einiges an Schweiß vergossen. Das Finale war dann eher eine Enttäuschung. Daniel, entkräftet, schonte seine Kräfte. Zak hatte seinerseits das Viertelfinale verfolgt und ob der gebotenen Leistung Daniels jeglichen Glauben an einen Sieg über ihn verloren. Und das obwohl er beim Training am Vortag noch ein sehr starkes Spiel gegen ihn geboten hatte. So dümpelte das Finale zu einem 3:0 für Daniel dahin. Egal: Erster Huder Doppelsieg beim Turnier perfekt :)

 

Pause: Was ist das? Halbfinale Gavin Maguire wartete auf Daniel. Wie sich herausstellte ein auf Abwehr außerordentlich gut aufgestellter Mann. Unfassbare Rückhand-Kracher, gute Tempowechsel mit der Vorhand, zwischenzeitliche unmenschliche nicht zu verarbeitende Schüsse. Doch Daniel fing was zu fangen war und zermürbte seinen Gegenüber. 3:1 für Daniel und Verwunderung beim Gegner: "Wie kann der noch so fit sein" wurde Coach Felix beim Handshake gefragt.

 

Doch der Schein trügte. Daniel pfiff auf dem letzten Loch und war den Krämpfen schon nahe. Und jetzt stand noch das FInale bevor. Mit Zucker und isotonischen Getränken wurde alles versucht ihn wieder aufzupäppeln. Erneut tat sich Peter hier als fürsorglicher Unterstützer hervor. Schnell zeigte sich - Ashley kann es gegen Abwehr längst nicht so gut wie Daniels letzten beiden Gegner. Sein Grundniveau (TTR: 2147) allerdings garantierte dennoch für einen harten Fight. Ashley hatte in den Runde zuvor eine beeindruckende Form gezeigt Peter, Felix und dann den zweiten großen Favoriten Paul McCreery in Folge geschlagen. Nunja, dennoch quälte sich Daniel im Ersten zum Satzgewinn. Tatsächlich musste er sich dabei aber schon mehrfach an den Oberschenkel fassen. Im Zweiten spielte Daniel dann mit gebremsten Schaum aus Angst vorm Krampf. 1:1 Sätze. In der Satzpause eine klare Ansage vom inzwischen für seinen dreifachen eingesprungenen und von Schreiattacken begleiteten Fingerschwinger berühmte Linguini. Der junge Defender habe nun mal zwei Gegner gerade und die gäbe es zu bezwingen. Gegen den eigenen Körper hülfe nur Gewalt und Unnachgiebigkeit. Solle der Krampf doch kommen, dann wäre zumindest ein 10 minütiges Medical-Timeout drin, was zu frischen Kräften verhülfe. Noch ein kurzer Satz zur Rückschlagtaktik (mit Noppe in tiefe Rückhand) und der Drops war gelutscht. Daniel befolgte alle Ansagen perfekt und zeigte sich unbarmherzig gegenüber Ashley Robinson und seiner selbst. Sensation perfekt. Daniel Kleinert gewinnt sein erstes internationales Turnier bei den Ulster Open 2015. Großartig (das Titelbild entstand 2 Minuten nach dem verwandelten Matchball)!

 

Dem Leser ein Dickes Sorry. Der Turnierbericht ist viel zu lang geworden, aber es war nun mal auch ein Highlight des Aufenthalts. Dennoch täuscht es darüber hinweg, dass es für uns um viel mehr ging als nur Tischtennis. Was folgte war viel wichtiger. Denn die Tischtennis-Szene ist auch international wirklich eine schöne Sache. Alle halten zusammen. So war es selbstverständlich, dass sich nahezu alle Viertelfinalisten der Damen und Herrenkonkurrenzen am späten Abend noch im Pub in Belfast zur gemeinsamen Nachbesprechung trafen und entstehende Bekanntschaften vertieften. Da durfte natürlich auch der Herren-Champion nicht fehlen - Schuhe von Peter und der Pass von Felix halfen bei der Einlasskontrolle. Natürlich ging es anschließend auch im Nightclub bis zur Sperrstund weiter. Unsere Protagonisten hatten einiges über die Kultur auf der Insel gelernt und einige sehr intreressante Personen kennengelernt. Unser Defender wurde insbesondere von seinen jungen Bewunderern aus dem U21 Wettbewerb, die ebenfalls zahlreich anwesend waren, auf Händen getragen. Auch der dreifache eingesprungene Finger war öfters noch Gesprächsthema. Zum Glück wurden aber auch andere Gesprächsthemen gefunden und ordentlich getanzt.

 

Ein Tag blieb den Auswanderern dann noch. Oder eher ein halber. Denn natürlich wurde erst einmal ausgeschlafen. Und Premierleague (leider nur im TV) war natürlich auch noch wichtig. Peters Favorit Tottenham konnte zu Hause gegen Abtiegskandidat Chelsea leider nicht überzeugen und nur ein trostloses 0:0 einfahren. Am Nachmittag gings in die City von Belfast. Der Weihnachtsmarkt kam ziemlich Deutsch daher - bot somit freilich ausreichend Möglichkeiten der Verköstigung, die nicht ungenutzt blieben. Ohne fremde Schuhe und ID gab es dann eine Abfuhr vorm Snooker-Laden. Zak und Daniel erhielten keinen Einlass. Weiter zum Bowling. Nun kam auch endlich Felix mal wieder zum Zuge. Im ersten Durchgang dopplte Punktzahl vom (erbärmlich schlechten) Zweitplatzierten. Zweite Runde mit 180 Punkten sehr ordentlich dank des beflügelnden Drucks durch Peter (168 Punkte, siehe auch Score-Card in der Bildergalerie). Abends noch mal mit der kompletten Gastfamilie essen gegangen - unfassbares Buffet-Restaurant. Da gab es definitiv weniger Sachen die es nicht gab als Sachen die es gab :D Krasse Auswahl. Gelungener Abschluss.

 

Am Montag ging es dann zurück nach Hause. Einen Schreckmoment gab es noch am Londoner Flughafen zu überwinden. Die Tischtennisschläger unserer Helden wurden als Gefahrengut und mögliche Schlagwaffe identifiziert. Felix aktzeptierte die Entscheidung der Security allerdings nicht und ließ den leitenden Manager antanzen. Dieser entschied, dass das Verbot von Schlägern nur für Sportgeräte gemeint sei. Da Tischtennis ja nun ausgewiesenermaßen nichts mit Sport zu tun hat, wanderten die Schläger zurück ins Handgepäck und auch dieser Schreckmoment war überstanden.

 

Mitgenommen wurden darüber hinaus tolle neue Bekanntschaften, vertiefte Freundschaften, sportliche Erfahrung und, im Fall von Daniel, auch noch ein kleines Preisgeld. Die Vorfreude auf die künftig anstehenden Besuche von Zak bei uns in Hude ist natürlich auch gestiegen. Wir sind sicher, dass der inzwischen fast zehnjährige gute Kontakt nach Nordirland noch lange bestehen wird. Eine Kooperation, von der alle profitieren. Tolle Sache - in diesem Fall insbesondere für Daniel und Felix.

 

Bild zur Meldung: Zak und Felix feiern den Ulster Open 2015 Champion Daniel Kleinert

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Belfast 2015 (30. 11. 2015)

 
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