Unnötige Niederlage der 3.Damen beim Tabellenführer

 

Zwei extrem schwache Phasen führten am Samstag in Ganderkesee dazu, dass wir erstmalig seit 1 1/2 Jahren ein Punktspiel verloren. Auswärts hielt die Serie sogar 2 1/2 Jahre. Umso ärgerlicher, dass wir ganz nah am Sieg schnupperten und den Gegner in Halbzeit 1, vor allem in den letzten zwanzig Minuten beherrschten. Gut vorbereitet gingen wir in die Partie. Leider setzen wir das theoretische Verständnis nicht immer gleich in die Praxis um, so dass die erste von zwei Schlafphasen gleich zu Beginn des Spiels erfolgte. Nach zehn Minuten lagen wir mit 4:1 zurück. Prompt im Anschluss erzielte die stark aufgelegte und aus dem Urlaub zurück gekehrte Sonja Osterloh den Anschlusstreffer, der eine extrem starke Phase von uns einläuten sollte! Innerhalb von zwei Minuten schafften wir den Ausgleich und gingen in Min. 19 erstmals mit 6:7 in Front. Sonja erzielte dabei gleich drei ihrer insgesamt fünf Tore. Bis zur Pause hatten wir den schnellen und wurfstarken Rückraum der Gäste überragend im Griff, kassierten in zwanzig Min. nur noch 5 Gegentore und erzielten selbst über schön heraus gespielte Stafetten 9! Spielerisch und taktisch waren wir überlegen, verpassten aber eine beruhigende Führung, indem wir zu viele Chancen hergaben. Einzig Gesa konnte sich im Rückraum immer wieder in Szene setzen, Katja und Poldi glaubten an dem Tag, entgegen der Vorwoche und Trainingseindrücke, leider nicht an ihre Stärken, so dass 2/3 unseres Rückraums nicht stattfand.

Gepushed durch die erste Halbzeit nahmen wir uns sehr viel für die zweiten 30 Min. vor, waren vorbereitet auf die Umstellung der Gästeabwehr von 321 auf 6-0 und den Torhüterwechsel. Die Mittel und taktischen Vorgaben waren allen bewusst, doch trat nun die 2. Schwächephase des Spiels ein. Die ersten acht Minuten nach Wiederanpfiff nutzte der Spitzenreiter mit einer 5:1 Torfolge, um mit zwei Toren in Front zu gehen. Unsere Fehlwurfquote 73% (Hz 1 nur 42%) und die Steigerung der technischen Fehler um 165% brachten uns von der Sieger- auf die Verliererstrasse. Zwei Würfe gegen die kleinere der beiden Torfrauen fanden ihren Weg, wie vorgegeben, hoch ins Ziel. Alle anderen wurden kläglich flach vergeben. Dort wo kleine Torleute meistens ihre Stärken haben. Bis auf 15:14 kamen wir durch Simone noch heran, doch mit nur insgesamt fünf geworfenen Toren in einer Halbzeit liefen wir den verschlafenen Anfangsminuten hinterher. Dazu kamen Querelen einzelner Spielerinnen, die kpl fehl am Platze waren und nicht den Spirit wiederspiegeln, der uns im vergangenen Jahr ausgezeichnet hat. Am kommenden Di. erwarten wir um 20.30 Uhr in der Jahnhalle den Vorjahres-Vize Harpstedt, reisen dann Ende Okt. nach Wiefelstede, um dann Anfang Nov. gegen Blexen auf das vierte Grosskaliber in Folge zu treffen. Wenn nicht alle schnell begreifen, dass Fehler und fehlende Einstellung (in Bezug auf taktische Vorgaben und professionelles Verhalten) auf dem Niveau ganz schnell bestraft werden, dann steht man mit 2:8 Punkten im Keller und muss unnötig gegen einen Strom schwimmen der nicht dem Potential des Teams entspricht.

 

Timo Stein

Trainer 3. Damen