Huder Hallensportler rücken zusammen!

13. 12. 2022

Seit knapp zwei Jahren sind die Mehrzweckhalle am Huder Bach und der angrenzende Gymnastikraum gesperrt. Für die Huder Hallensportler eine Zumutung, die die vorherigen Folgen der Pandemie verstärkt und eine Gesundung der gebeutelten Sportvereine verzögert.

 

Hintergrund: Anfang 2021 wurde die Mehrzweckhalle aufgrund einer Dachsanierung gesperrt. Im Rahmen dieser Arbeiten kam es im Sommer zu einem Wasserschaden. Dieser führte in der Folge zu einer notwendigen Erneuerung des Hallenbodens. Bis diese beschlossen wurde war bereits ein Jahr vergangen. Auch heute sind die Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen und ein Ende ist nicht absehbar. Ein noch im November genannter Abschluss „zum Jahresende“ wurde inzwischen durch „frühestens Ende Februar“ und anschließend auf „voraussichtlich um Ostern herum“ korrigiert.

 

In diesem Zusammenhang stellt der TV Hude seinen Sportlern und Engagierten für den bisherigen Umgang mit der Situation ein hervorragendes Zeugnis aus. Die Sportler setzten sich zusammen und teilten sich die vorhandenen Hallenzeiten. Besonders sind die Handballerinnen und Handballer betroffen. Bis zu 3 Gruppen trainieren derzeit gleichzeitig in der vereinseigenen Jahnhalle. Aber auch sportartübergreifend wird zusammengerückt. So trainieren derzeit die Volleyballerinnen und Volleyballer gemeinsam mit den Badmintonspielerinnen und -spielern in einer Halle. Auch Tischtennis und Handball finden im Jugendbereich aktuell gemeinsam statt. Durch das Zusammenrücken erhalten alle Gruppen Trainingszeiten, niemand musste mit seinem Sport aufhören. „Die Kooperationsbereitschaft unter den Gruppen und Abteilungen ist hoch. Es ist großartig zu sehen, wie die Sportlerinnen und Sportler das Beste aus der Situation machen, sich gegenseitig respektieren und Rücksicht aufeinander nehmen. Das Miteinander ist sogar noch besser geworden“, zeigt sich Handball Vorstand Lars Osterloh begeistert.

 

Die Qualität des Trainings leidet unter diesen Rahmenbedingungen verständlicherweise dennoch brutal. So ist es zum Beispiel nicht möglich Spielzüge über das gesamte Handballfeld hinweg zu üben. Die Oberligaspieler aus der Tischtennisabteilung weichen zum Teil zum Training in Nachbarvereine aus. Im Jugendbereich wurde das Training von zwei Einheiten in der Woche auf eine Einheit in der Woche reduziert. Einige Gruppen trainieren statt vorher 90 Minuten jetzt nur noch 60 Minuten und so kann die Liste nahezu endlos fortgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Leistungen der Wettkampfsportler noch höher zu bewerten als ohnehin schon. Bewundernswert zum Beispiel die Qualifikation der weiblichen Jugenden B und C der Handballabteilung für die jeweils höchsten Spielklassen im Jugendbereich oder der Höhenflug der Tischtennisherren in der Oberliga, die zwischenzeitlich erstmals seit knapp 30 Jahren die Tabellenführung übernahmen.

 

Zusätzlich hilft der TV Hude so gut er kann dabei, auch noch andere Engpässe zu überbrücken. Betroffen von den Einschränkungen sind im besonderen Maße auch die Schülerinnen und Schüler der Peter-Ustinov-Schule Hude, die keine Sporthalle mehr zur Verfügung haben. Gerade jetzt bei Minusgraden ist der Sport an der frischen Luft nur eine wenig attraktive Alternative. Der TV Hude hat daher der Schule angeboten sämtliche verfügbaren Zeitfenster ohne vereinseigene Belegung in der Jahnhalle und im angrenzenden Spiegelraum zu nutzen. „Selbst unsere Reinigungskräfte helfen mit und starten mit der Reinigung der Halle bereits um 4.30 Uhr, um der Schule eine frühere Nutzung der Halle zu ermöglichen“, schwärmt Vereinsvorstand Hedenkamp.

 

Doch Geduld ist endlich und an einigen Stellen langsam aufgebraucht. So haben inzwischen einzelne Sportlerinnen und Sportler den Verein verlassen, da andernorts bessere Trainingsbedingungen herrschen. „Die Mehrzweckhalle und der angrenzende Spiegelraum müssen jetzt ohne weiteren Verzug wieder für die Nutzung hergestellt und freigegeben werden“, fordert Hedenkamp. „Weitere Verzögerungen darf es nicht geben. Sportler, Engagierte und sicher auch die betroffenen Schülerinnen und Schüler hätten kein Verständnis dafür, wenn dieses Ziel nicht oberste Priorität erhält.“

 

Wenn alle Verantwortlichen für die Hallensanierung genauso gut zusammenarbeiten wie die Sportlerinnen und Sportler sich gegenseitig unterstützen, müssen wir uns diesbezüglich sicher keine Sorgen machen.

 

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